Falls man das Wort Liebe in den Mund nimmt zermalmt man es zwangsläufig. Über Gefühle kann man nicht reden heißt es. Die Blöße der sorgfältig konstruierten eigenen Architektur gibt man doch nicht zu. Verständlich. Was tut man nicht alles und sagt, um das fragile Individuum vor seinem Spiegelbild zu bewahren. Entsprechend dient das Wort "Gefühle" der Abdunkelung von biologischen Drängen, die bei Stammtischgesprächen den verspielten roten Faden einer Lebenshoffnung darstellen . Gefühle als Postulat sind der Inbegriff einer ultimativen Ablenkung vom eigenen Modus Operandi. Durch die Art und Weise, letzten Endes, wie man diese Ablenkung dosiert stehen und fallen ganze Leben.
Ein Freund hat mir vor Kurzem überraschend diese SMS geschickt: "Stavri, es war doch alles nur ein Traum".